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Gedenkstein für Anne und Margot Frank auf dem Gelände der Gedenkstätte Bergen-Belsen

Anne und Margot Frank sterben im KZ Bergen-Belsen im März 1945

Anne Frank wird am 12. Juni 1929 als Kind jüdischer Eltern in Frankfurt am Main geboren.

Als 1933 in Deutschland die Verfolgung der Juden beginnt, zieht die Familie Frank nach Amsterdam.

Nach der Besetzung der Niederlande im Mai 1940 setzt auch dort die Judenverfolgung ein. Am 12. Juni 1942 beginnt Anne Frank ihr Tagebuch. Vom 6. Juli 1942 an versteckt sich die Familie im Hinterhaus der Prinsengracht 263. Nach der Verhaftung am 4. August 1944 wird die Familie in das Durchgangslager Westerbork gebracht und von dort am 3. September 1944 mit dem letzten Transport aus den Niederlanden in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Dort wird mehr als die Hälfte der Häftlinge sofort in den Gaskammern ermordet. Anne Frank wird zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Margot zur KZ-Zwangsarbeit selektiert. Ende Oktober 1944 werden die Geschwister mit mehr als Tausend anderen Frauen von Auschwitz nach Bergen-Belsen transportiert. Dort sterben beide im März 1945 an Typhus und Entkräftung. Die genauen Todesdaten sind unbekannt.

Aus Anlass des 70. Geburtstages von Anne Frank wird 1999 auf dem Gelände der Gedenkstätte Bergen-Belsen ein symbolischer Grabstein für sie und ihre Schwester Margot Frank aufgestellt. Viele Besucher legen hier persönliche Gegenstände nieder.

Tagebuchseite mit dem Eintrag vom 5. März 1945, Gedenkstätte Bergen-Belsen, Schenkung Louis Tas

KZ Bergen-Belsen: Tagebucheintrag von Louis Tas am 5. März 1945

„5. März. Vollständigkeitshalber: Das Schneebaum-Lager ist teilweise auf Transport gekommen; natürlich wieder die entsprechenden Gerüchte über uns. Es wird höchste Zeit, in Anbetracht des Zustands meiner Eltern und meiner eigenen lebhaften Gedanken an frühere Nahrungsmittel. Manchmal überfällt mich auch ein fast noch lebhafteres Heimweh nach Küche 3.“

Der niederländische Medizinstudent Louis Tas wurde als 23jähriger im März 1944 über das Durchgangslager Westerbork in das KZ Bergen-Belsen gebracht. Er hatte schon früher Tagebuch geschrieben und setzte diese Gewohnheit im Lager fort. Seine Notizen, Erlebnisse und Erinnerungen schrieb er mit verdünnter Tinte.

Louis Tas wurde am 23. April 1945 bei Tröbitz durch die Rote Armee befreit und kehrte nach Amsterdam zurück. 1946 veröffentlichte er sein Tagebuch unter dem Pseudonym Loden Vogel („Bleierner Vogel“). Von 1958 bis 2009 arbeitete er als Psychotherapeut. 2011 verstarb Louis Tas im Alter von 90 Jahren.

Literatur:
Loden Vogel: Tagebuch aus einem Lager, Göttingen 2002