„Sandbostel 20 Aprile [1]945 notte. Ammutinamento internati politici“. Die Zeichnung des italienischen Militärinternierten Allessandro Berretti ist das einzige bekannte Bildzeugnis des Aufstandes der KZ-Häftlinge im Lager Sandbostel (Alessandro Berretti, nicht datiert [1945 oder 1946]. Aus: Alessandro Berretti: Attenti al filo!, Genua 1946, ohne Seitenzahl)

Aufstand der KZ-Häftlinge und „Hungerrevolte“ im Stalag X B Sandbostel

Am späten Abend des 19. April 1945 bricht unter den KZ-Häftlingen im Stalag X B ein Aufstand aus. Erst kurz zuvor hatten sie das Kriegsgefangenenlager in Sandbostel erreicht. Hinter ihnen lagen Todesmärsche von mehren Tagen Dauer. Wahrscheinlich löst die Anordnung der SS, alle 9.500 KZ-Häftlinge wieder zurück nach Hamburg zu bringen, die Revolte aus. Die Häftlinge widersetzen sich, werfen sich ...

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Befreite britische Kriegsgefangene, 20. April 1945 (Imperial War Museum, London)

Britische Kriegsgefangene nach der Befreiung in Fallingbostel-Oerbke

Ab August 1944 nutzte die Wehrmacht das Kriegsgefangenenlager Fallingbostel-Oerbke unter der Bezeichnung Stalag 357 zur Unterbringung britischer Gefangener. Durch die Aufnahme von Gefangenen aus Lagern, die angesichts der herannahenden Front geräumt wurden, stiegt die Belegung  ab Februar 1945 rapide an. Zeitweise befinden sich mehrere tausend britische Kriegsgefangene im Lager. Der größte Teil von ihnen wurde am 7. April auf einen ...

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Website mit Audioplayer des Online-Archives der BBC (www.bbc.co.uk/archive/holocaust/5115.shtml

BBC News: Richard Dimbleby Describes Belsen

Am 19. April 1945 überträgt die BBC einen knapp 12 Minuten langen Radiobericht des britischen Kriegsreporters und Journalisten Richard Dimbleby über das befreite Konzentrationslager Bergen-Belsen. Millionen Menschen auf der ganzen Welt hören zum ersten Mal Details über die dort herrschenden entsetzlichen Zustände. Dimbleby hatte am 15. April, am Tag der Befreiung, das KZ zusammen mit den britischen Truppen erreicht. Noch ...

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Am 19. April 1945 stellen französische Überlebende Listen aller befreiten, aus Frankreich stammenden Häftlinge des KZ Bergen-Belsen zusammen. Links die erste Seite der Liste mit Frauen, rechts die mit Männern (Schenkung von Jacqueline Francis-Boeuf. Stiftung niedersächsische Gedenkstätten / Gedenkstätte Bergen-Belsen, BO 574)

Befreiungsliste des französischen Lagerkomitees des KZ Bergen-Belsen

Am 19. April 1945 stellen französische Überlebende Listen aller befreiten, aus Frankreich stammenden Häftlinge im Hauptlager zusammen: 758 Männer und 471 Frauen. Die Listen sollen Verwandte in Frankreich über den Verbleib ihrer Angehörigen informieren. Sie werden in der Zeitung „libres“ („Freie“) veröffentlicht, die in Paris erscheint. Die beiden Listen enthalten neben Namen und Vornamen weitere Angaben. Sofern bekannt, werden Alter, ...

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„Eine Szene der großen Razzia, am Eisenbahnknotenpunkt der Warenlager. Slawen, Russen, Polen, Franzosen, italienische Soldaten und Zivilisten sind damit beschäftigt, begehrte Lebensmittel wegzuschaffen: Zucker, Kaffee, Speck, Dosenfleisch, Mehl . . .“ (Foto und Kommentar: Vittorio Vialli. Fondo Vittorio Vialli - Archivio Istituto Storico Parri Emilia Romagna, Bologna)

Fallingbostel: Die befreiten Kriegsgefangenen gehen zur Selbstversorgung über

Während seiner Gefangenschaft machte der italienische Marineoffizier Vittorio Vialli heimlich mehr als 300 Fotos. Es gelang ihm mit viel Glück eine Kamera und einen Vorrat an Filmen in die verschiedenen Lager zu schmuggeln und zu verstecken. Heimlich fotografierte Vialli das Alltagsleben in den Lagern - so auch die Tage vor und nach der Befreiung des Lagers XI B Fallingbostel. „Fallingbostel, ...

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Hauptmann Lohse im Oflag 83 Wietzendorf, April 1945 (Historisches Archiv "Heimatverein Peetshof Wietzendorf")

Der Tod von Hauptmann „Waffenstillstand“ Lohse in Wietzendorf

Im Kriegsgefangenenlager Wietzendorf sind im April 1945 über 7.000 italienische und französische Offiziere interniert. Der Wehrmachthauptmann Lohse gehört zum Kommandanturstab des Lagers. Seit dem Abzug eines Großteils der Wachmannschaft ist er Befehlshaber eines Restkommandos von rund 30 Bewachern. Am 16. April hatte er das Lager kampflos einer britischen Einheit übergeben, die sich allerdings wieder zurückgezog. Am nächsten Tag kehren stattdessen ...

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Protokollbuch des Polnischen Lagerkomitees, Eintrag zum 17. April 1945 (Stiftung niedersächsische Gedenkstätten / Gedenkstätte Bergen-Belsen; BO 2543)

Polnisches Lagerkomitee – Protokollbuch

In der Sitzung des Komitees der polnischen Überlebenden des KZ Bergen-Belsen vom 17. April 1945 werden die Teilnehmer mit dem Inhalt des folgenden Aufrufs bekannt gemacht. „Polen, Kameradinnen und Kameraden! Die siegreiche Armee der Alliierten hat uns aus den Händen der Nazi-Mörder befreit. Wir sind frei! Polen! Wir müssen uns dieser Freiheit würdig erweisen! Durch unsere einer Polin und eines ...

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„16. April 1945 – Die Minuten vergehen furchtbar langsam, man hört Gerassel in der Nähe. Die Gefangenen klettern auf das Dach der Baracke. Genau 10.30 Uhr - Jetzt ist es soweit: man kann die Panzer sehen!“ (Foto und Kommentar: Vittorio Vialli. Fondo Vittorio Vialli - Archivio Istituto Storico Parri Emilia Romagna, Bologna)

Befreiung der Kriegsgefangenen im Stalag XI B Fallingbostel

Nachdem in den letzten Wochen Räumungstransporte aus Lagern im Osten und Westen eingetroffen sind, ist das Kriegsgefangenenlager XI B Fallingbostel völlig überfüllt. Ein Großteil der Bewachung ist vor einigen Tagen abgerückt, nur ein Restkommando ist zurückgeblieben. Am Morgen hören die Gefangenen erstmals Waffenlärm deutscher und britischer Einheiten am Ortsrand von Fallingbostel. Bald ziehen sich die Deutschen zurück. Die Kriegsgefangenen werden ...

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Die Seiten 132 und 136 aus dem Notizheft von Ferdinand Szende. Hierin hielt er die Namen der Toten fest, die während des Räumungstransports aus dem KZ Bergen-Belsen bei Zernitz ums Leben kamen. (Jewish Historical Museum in Belgrade, Serbia, Bestand 298, Signatur K26-2-2/2)

Luftangriff auf einen Häftlingszug aus dem KZ Bergen-Belsen

Am frühen Nachmittag dieses Tages gerät ein Zug mit jüdischen, zumeist ungarischen Geiselhäftlingen aus dem KZ Bergen-Belsen bei Zernitz, etwa 40 Kilometer östlich von Magdeburg, in einen Luftangriff alliierter Tiefflieger. Vermutlich halten die Piloten den Zug für einen Militärtransport. Mehr als 50 Menschen sterben und zahlreiche weitere werden verletzt. Die Einwohner von Zernitz versorgen die Verletzten notdürftig, bevor die Fahrt ...

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„Der letzte Tag in Belsen!“ von Jakob Tannenbaum, Bleistift-Kohle-Zeichnung, Format 37 x 33 cm, ohne Datum Schenkung der Public Library in Calumet MI (USA) Stiftung niedersächsische Gedenkstätten/Gedenkstätte Bergen-Belsen

The Last Day in Belsen!

Am Sonntagnachmittag des 15. April 1945 treffen britische Soldaten des 63 Anti-Tank Regiment in Bergen-Belsen ein, übernehmen das Konzentrationslager und setzen am Abend den Kommandanten Josef Kramer als Kriegsverbrecher fest. Zu diesem Zeitpunkt befinden sich im Hauptlager etwa 38 000 Häftlinge und weitere 15 000 im erst wenige Tage zuvor eingerichteten Ausweichlager in der nahegelegenen Kaserne der Wehrmacht. Sie befinden sich durch ...

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Identity Card for ex prisoner of concentration camps Alicja Gozdzikowska (Stiftung niedersächsische Gedenkstätten / Gedenkstätte Bergen-Belsen, Privatbesitz)

Eine Geburt im KZ Bergen-Belsen am Tag vor der Befreiung

Am 14. April 1945 bringt Jadwiga Goździkowska ihre Tochter Alicja im Konzentrationslager Bergen-Belsen zur Welt. Inmitten des Massensterbens gelingt es Mutter und Kind dank der Solidarität ihrer Mithäftlinge zu überleben. Nach ihrer Verhaftung am 26. August 1944 im Zusammenhang mit dem Warschauer Aufstand wurde Jadwiga Goździkowska zunächst in das Konzentrationslager Ravensbrück und am 28. März 1945 hochschwanger nach Bergen-Belsen transportiert ...

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Mitteilung des Lagerarztes im Stalag XB, Dr. Rudolf Adam, 14. April 1945. Dr. Rudolf Adam informierte den Wehrkreisarzt X in Hamburg mit diesem Schreiben über die Ankunft eines Transportes mit 2470 KZ-Häftlingen im Kriegsgefangenenlager Sandbostel. (The National Archives, London WO 309-414)

Ankunft von ersten KZ-Häftlingen im Kriegsgefangenenlager Sandbostel

Am 13. April 1945 erreicht ein erster Transport mit 2.470 KZ-Häftlingen das nahe des Dorfes Sandbostel gelegene Kriegsgefangenen-Mannschafts-Stammlager (Stalag) X B. Die Häftlinge kamen aus dem zuvor geräumten Konzentrationslager Neuengamme und einigen Außenlagern im Bremer Raum. Eigentlich sollten dieser und später folgende Transporte in das KZ-Bergen-Belsen gebracht werden. Da die britische Armee aber schon im Begriff war das KZ Bergen-Belsen ...

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Aleksandr Machnatsch (3. von links) am 12. April 1945 im Lager Wesuwe. Fotograf: Alexander M. Stirton (Library and Archives Canada, PA 159186)

Brief in die Heimat

Am 9. April 1945 wird das mit sowjetischen Kriegsgefangenen belegte Zweiglager Wesuwe des Stalag VI C Bathorn befreit. Vier Tage später schreibt Aleksandr Machnatsch aus dem Lager einen Brief an seine Mutter Olga Nikolajewna.: „Jetzt erst bin ich frei. Am 9. April 1945 wurde ich (zum zweiten Mal) neu geboren. An diesem Tag befreiten unsere verbündeten kanadischen Truppen an der ...

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Zug mit befreiten jüdischen Häftlingen aus dem KZ Bergen-Belsen fotografiert von George C. Gross, 13. April 1945 (United States Holocaust Memorial Museum, Washington, Sammlung George C. Gross)

Befreiung von Häftlingen aus dem KZ Bergen-Belsen bei Farsleben

Am 13. April 1945 erreichen die amerikanischen Offiziere Clarence L. Benjamin und George C. Gross vom 743. Panzerbataillon der US-Armee einen Zug mit etwa 2 500 jüdischen Häftlingen aus dem KZ Bergen-Belsen. Er war am Abend zuvor in der Nähe des Dorfes Farsleben zum Stehen gekommen. Die deutschen Bewacher des Zuges waren geflohen. Wenige Tage zuvor räumte die SS das Austauschlager ...

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Auszug aus dem „Heidehaus-Buch“: Einlieferungen am 12. April 1945 (Stadtarchiv Hannover | Lungenheilstätte Heidehaus | Nr. 1677)

Das „Heidehausbuch“

Am 5. April 1945 beginnen im Außenlager Ahlem des KZ Neuengamme die Vorbereitungen für den „Evakuierungsmarsch“. Einen Tag später verlassen etwa 600 „marschfähige“ Häftlinge unter Bewachung von SS-Männern zu Fuß das Lager; Zielort ist das KZ Bergen-Belsen. Zurück bleiben über 200 kranke Häftlinge, die am 10. April 1945 von US-amerikanischen Truppen befreit werden. Die Überlebenden werden am 12. April 1945 ...

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Willi Herold beim Reichsarbeitsdienst Foto: 1943 (Archiv Paul Meyer, Freiburg i.Br.)

Massaker des angeblichen „Hauptmanns“ Willi Herold

Anfang April 1945 verliert der 19-jährige Fallschirmjägergefreite Willi Herold in der Nähe von Bentheim den Kontakt zu seiner Einheit. In einem zerstörten Fahrzeug findet er eine Hauptmannsuniform, eignet sie sich an und marschiert Richtung Norden. Am 12. April trifft er mit einer Gruppe versprengter Soldaten im Lager II Aschendorfermoor ein. Hier sind nach abgebrochenen Evakuierungsmärschen aus den Strafgefangenenlagern im nördlichen ...

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Howard Goodkind, ein US-amerikanischer Soldat, fotografierte wenige Tage nach der Befreiung im Strafgefängnis Wolfenbüttel. (© Tom Goodkind)

Das Strafgefängnis Wolfenbüttel wird befreit

Am 11. April 1945 wird das Strafgefängnis Wolfenbüttel wie auch die Stadt von Einheiten der 9. US-Armee befreit. Die Beamtenschaft des Gefängnisses war kurz vor der Ankunft der Alliierten geflohen und die Gefangenen bleiben sich zeitweise selbst überlassen. Teilweise chaotische Zustände bestimmen um den Befreiungstag das Dasein der Gefängnisinsassen. Aufgrund von Überbelegung, mangelnder medizinischer Versorgung, dem Ausbruch einer Ruhrepidemie und ...

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Der Werksausweis des Dolmetschers und Vertrauensmannes der Italiener auf der Baustelle Rhumspringe, Giuseppe Chiampo, der ihm den Zutritt zum Werksgelände ermöglichte. Am 11. April 1945 kontrollierte niemand mehr das Dokument… (Nachlass Giuseppe Chiampo, Padova)

Zerstörung der Schickert-Werke Rhumspringe durch Zwangsarbeiter

Nach dem Durchmarsch alliierter Truppen am Vortag bleiben Wachen, Vorarbeiter und Werksleiter der Baustelle der Schickertwerke Rhumspringe fern. Jetzt rächen sich viele der über 1.700 Zwangsarbeitenden, die hier seit dem Oktober 1942 wie Sklaven schuften mussten, um ein Werk zur Produktion von Treibstoff für Düsen- und Raketenflugzeuge und V1- und V2-Raketen zu bauen. Ihre Befreiung vom grausamen Regime auf der ...

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Gedenkkreuz im Lüneburger Tiergarten für die ermordeten KZ-Häftlinge, Mai 1951 (KZ-Gedenkstätte Dachau, Nachlass Günther Paul Schulz)

Ermordung von KZ-Häftlingen auf einem Feld unweit des Güterbahnhofs in Lüneburg

Am 11. April ermorden Angehörige der Wehrmacht und der SS in Lüneburg auf einem Feld unweit des Güterbahnhofs KZ-Häftlinge aus dem Lager „Alter Banter Weg“ bei Wilhelmshaven. Die Waggons des Häftlingstransportes, der am 3. April mit dem Ziel Neuengamme gestartet war, wurden am 7. April im Lüneburger Güterbahnhof von alliierten Bombern angegriffen. Auf dem Feld befinden sich am Abend des ...

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Giuseppe Chiampo im Lager Hilkerode, Sommer 1944 (Nachlass Giuseppe Chiampo, Padova)

Befreiung der Italiener im „Gemeinschaftslager 2 Hilkerode“

„Ein Motorendröhnen nähert sich dem Lager (...). Das Herz macht einen Satz: Es sind die Panzer der Alliierten! (...) Entlang der Straßenränder die Männer, vor Freude außer sich. Mit ohrenbetäubendem Lärm fahren die schweren Panzer, die Laster und die schnellen Autos des Kommandos vorbei. (...) Die Befreier! Wir sind verrückt vor Freude!...“ Diese Sätze notiert Giuseppe Chiampo am 10. April ...

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Ehemalige sowjetische Kriegsgefangene auf einer Landstraße nördlich von Hannover, 10. April 1945 (Imperial War Museum, London, Department of Photographs, BU 3227)

Vorstoß britischer Truppen: Neustadt/Rbg. – Scharrel – Brelingen – Bissendorf

Die 6th Airborne Division (6. Luftlandedivision) rückt von Südwesten immer weiter vor. Am 10. April befindet sich die Einheit nördlich von Hannover. Der Armeefotograf Sgt. Laws dokumentiert den Vormarsch - er notiert: „Heute verbesserte die 3. Fallschirmjägerbrigade, 6. Luftlandedivision ihre Position, indem sie über eine Entfernung von 16 Meilen von Neustadt nach Bissendorf vorstieß. Die Truppen wurden einen Teil des ...

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Links: Johannes Rentsch, Oberregierungsrat und SS-Obersturmbannführer, Leiter der Gestapoleitstelle Hannover 1943-1945. Foto von 1936. Rechts: Karl Dräger, Regierungs- und Kriminalrat sowie SS-Sturmbannführer, ab Frühjahr 1943 Stellvertreter des Chefs der Kriminalpolizeileitstelle Hannover, ab Frühjahr 1944 Chef der Kripo. (Bundesarchiv)

„Standrechtliche“ Erschießung eines Gestapobeamten

Am 9. April 1945, einen Tag vor der Befreiung Hannovers durch US-amerikanische Truppen, wird auf dem Schützenplatz der 35jährige Polizeiinspektoranwärter Willi Bertram „standrechtlich“ erschossen. Er hatte sich einige Tage zuvor zu seiner evakuierten Familie in die Nähe von Einbeck abgesetzt. Als er am 9. April noch einmal nach Hannover zurückkehrte – angeblich um bei der Passstelle im Polizeipräsidium für sich ...

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Ein polnischer Geistlicher mit einer Gruppe befreiter Zwangsarbeiterkinder als Ministranten bei der Kapelle des St.-Martini-Krankenhauses in Duderstadt, 1945. (Foto: Privatbesitz Mirosław Kukliński)

Schokolade und Jeeps

Mirosław Kukliński war als vierjähriges Kind mit seinen Eltern während des Aufstandes 1944 aus Warschau verschleppt worden. In Duderstadt musste die Mutter in der Reißwollfabrik Hollenbach Zwangsarbeit leisten. Der 9. April 1945 wird für beide zu einem Feiertag. Amerikanische Soldaten italienischer Abstammung besetzen das Fabrikgelände. Die Mutter ist eine Freundin italienischer Lieder, die sie seit jeher häufig gesummt hat. Der ...

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Gründungsurkunde des Notkomitees Hilkerode, 8. April 1945 (Schmerse Media Verlag, Göttingen I www.schmersemedia.com)

In Hilkerode am Harz gründet eine Gruppe italienischer Zwangsarbeiter ein Lager-Notkomitee

Auf der Baustelle der Firma „Otto Schickert & Co. KG“ in Rhumspringe arbeiten mindestens 1760 ausländische Zwangsarbeiter, darunter auch italienische Militärinternierte. Untergebracht sind die Italiener in einem Lager im Nachbarort Hilkerode. Im Herbst 1944 werden alle italienischen Militärinternierten zu Zivilisten erklärt. Sie gelten jetzt zwar als „freie“ Arbeiter, müssen aber an ihren Einsatzorten verbleiben. Im Frühjahr 1945 wächst die Hoffnung ...

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Amerikanisches Luftbild des Bahnhofs Celle unmittelbar vor dem Angriff, 8. April 1945. (US Air Force Historical Research Center Agency, Maxwell)

Das Massaker von Celle

Kurz nach 18 Uhr greifen amerikanische Flugzeuge den frontnahen Güterbahnhof von Celle an. Dort steht ein Transportzug mit 3000 männlichen Häftlingen aus den geräumten KZ-Außenlagern Drütte und Holzen sowie 450 Frauen aus dem KZ-Außenlager Salzgitter-Bad. Zwischen 400 und 500 Häftlinge sterben bei dem Angriff. Die Überlebenden fliehen in die Stadt oder ins nahe Waldgebiet „Neustädter Holz“. In den folgenden 24 ...

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