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Luftbild des Arbeitserziehungslagers Ohrbeck, 24. März 1945. Das Lager ist tagsüber verlassen. Die Häftlinge müssen in Arbeitskommandos im Klöckner-Werk Georgsmarienhütte und beim Trümmerräumen in Osnabrück Zwangsarbeit leisten. (Ausschnitt, Luftbilddatenbank Dr. Carls, Estenfeld)

Ein Gewalttäter setzt sich aus dem Arbeitserziehungslager Ohrbeck ab

Ende März 1945 entfernt sich Alexander Kalynschuk unerlaubt von seinem Arbeitsort, dem Arbeitserziehungslager Ohrbeck bei Osnabrück. Vermutlich will er einer Gefangennahme durch die nahenden alliierten Truppen entgehen.

Kalynschuk war unter dem Kommando des Gestapo-Beamten Friedrich Kicker in der Lagerverwaltung als Übersetzer tätig. Niederländische und sowjetische Häftlinge fürchteten seine besonders gewalttätigen und brutalen Übergriffe, die wiederholt zum Tode von Inhaftierten führten.

Der junge Mann stammte sehr wahrscheinlich aus dem Westen der Ukraine. Für die Gestapo in Osnabrück arbeitete er zuvor als Spitzel unter ausländischen Zwangsarbeitern. Eine Anzeige gegen ihn bei der Staatsanwaltschaft Osnabrück im Jahre 1996 führte zu polizeilichen Ermittlungen. Weder über seine Vorgeschichte in der sowjetischen Ukraine, noch über seinen Verbleib nach dem Krieg gibt es gesicherte Angaben.

Literatur:
Volker Issmer, Das Arbeitserziehungslager Ohrbeck bei Osnabrück. Eine Dokumentation, Osnabrück 2000.

Die ZEIT Nr. 9/1997, 21. Februar 1997: Suche nach Alex >> http://www.zeit.de/1997/09/Suche_nach_Alex

Internet:
www.gedenkstaetten-augustaschacht-osnabrueck.de/Augustaschacht/Geschichte