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Transport von 500 Männern aus dem KZ-Außenlager Ohrdruf in das KZ Bergen-Belsen

Am 27. Februar 1945 trifft ein Transport mit 500 Männern aus dem Außenlager Ohrdruf (Tarnbezeichnung „S III“) im Männerlager des KZ Bergen-Belsen ein.

In dem zum KZ Buchenwald gehörenden Lager mussten Tausende Häftlinge unter schwersten Bedingungen Zwangsarbeit leisten. Im Februar und März 1945 brachte die SS in mehreren Transporten bis zu 4.000 kranke und als „arbeitsunfähig“ ausgesonderte Häftlinge nach Bergen-Belsen. Die geschwächten Männer hätten einer ärztlichen Behandlung in einem Krankenhaus bedurft. Stattdessen kommen sie bei mangelhafter Ernährung ohne medizinische Versorgung in die überfüllten Baracken eines Lagers, wo Fleckfieber und andere epidemische Krankheiten herrschen.

Der ungarische Häftling Ede Borovitz ist einer von ihnen. Auf der ersten Seite der Liste wird er unter der laufenden Nummer 90 als „Borourtz, Ede“ mit der Buchenwald-Haftnummer 107018 aufgeführt. Durch eine Anfrage seines Sohnes erfuhren Mitarbeiter der Gedenkstätte Bergen-Belsen, dass Ede Borovitz nicht zu seiner Familie zurückkehrte und in Bergen-Belsen starb.

Er wurde, wie vermutlich viele Männer dieses Transportes, anonym in einem der Massengräber bestattet. Zur Erinnerung an seinen Vater ließ der Sohn eine Gedenktafel auf dem Gelände der Gedenkstätte anbringen.

Stein

Gedenktafel für Ede Borovitz errichtet 2010 von seinem Sohn auf dem Gelände der Gedenkstätte Bergen-Belsen | Gedenkstätte Bergen-Belsen, Bernd Horstmann

Weiterführende Informationen: Gedenkstätte Buchenwald: Das Außenlager Ohrdruf